Begrifflichkeiten

Woher stammt der Begriff Gesundheitsentwicklung?

Der Begriff der Gesundheitsentwicklung wurde in den 1970er Jahren durch Dr. Carl U. Smith geprägt. Er war der Leiter der Abteilung für Verhaltens-Kybernetik und Ergonomie an der Universität von Wisconsin, in Madison, USA. Die Hypothese der Verhaltens-Kybernetik ist, dass sich unsere Gesundheit fortwährend durch Bewegung entwickelt. Somit beeinflusst die Qualität der eigenen Bewegung die Gesundheit auf positive oder negative Weise.

Was ist Kybernetik?

Das ist die Wissenschaft, die sich mit der Selbststeuerung von Systemen (in Biologie, Soziologie und Technik) befasst und die versucht, Regel- und Steuerungsmechanismen von Lebewesen nachzuahmen. Was versteht man unter Verhaltenskybernetik? Die Verhaltenskybernetik ist ein spezieller Bereich der von Karl U. Smith nach dem 2. Weltkrieg gegründeten Kybernetik. An der Universität von Madison wurde in diesem Bereich 35 Jahre lang geforscht. Der Fokus liegt auf dem menschlichen Verhalten als kybernetisches System, bei dem die eigene Bewegung eine zentrale Rolle spielt und zwar bei der Regulierung der physiologischen und geistigen Gesundheit, bei der Leistung bzw. Arbeit mit oder ohne Maschinen während des gesamten Lebens.

Wie unterscheidet sich Kybernetik von Verhaltens-Kybernetik?

Die Kybernetik ist eine theoretische Philosophie, welche auf Norbert Wieners mathematischer Theorie der Rückkopplungs-Kontrolle basiert. In der allgemeinen Kybernetik wurde das Rückkopplungsverhalten von Maschinen und von Mensch-Maschinen- Systemen studiert. Kybernetik wird im Allgemeinen dort benutzt, wo technische Probleme gelöst werden müssen.

Was bewirkt die Verhaltenskybernetik?

Die Verhaltenskybernetik konnte wissenschaftlich beweisen, dass die Bewegungsvorgänge der normalen Lebensaktivitäten eine wesentliche Wirkung auf die Organisation und Regulation des Zusammenspiels zwischen Zellen, Geweben, Organen und Organsystemen und ganzen menschlichen Systemen ausüben. Bewegung induziert somit die Kontrolle innerer Prozesse (=Homöokinese). Werden lebende Systeme bewegt, so erfahren sie über ihre Eigenbewegung die Realität, weil verschiedene Bestandteile des Systems, den Bewegungen des jeweils anderen folgen und sich ihnen anpassen. Dieses wechselseitige Folgen von Bewegung bewirkt eine stabile Existenz lebender Systeme. Bewegung induziert Bewegung und gewährleistet Stabilität innerhalb eines Systems und auch nach außen.

Was bedeutet der Begriff "Bewegungskompetenz"?

MH® Kinaesthetics unterscheidet zwischen

* intensiver Bewegung: Ich mache z.B. Sport oder Konditionstraining

* Bewegungsfähigkeit: Ich komme z.B. mit den Fingern bei gestreckten Beinen bis zum Boden

* Bewegungskompetenz: Ich bewege mich so, dass ich damit meine Gesundheit, Lernfähigkeit und Lebensqualität gezielt fördere

Mit MH® Kinaesthetics wird Bewegungskompetenz aufgebaut. Je höher die eigene Bewegungskompetenz ist, desto gezielter wird die eigene alltägliche Bewegung zur Entwicklung der Gesundheit genutzt.

Was meint MH® Kinaesthetics mit dem Ziel der "kompetenten Bewegung im Alltag?"

Sich bei Sport oder Fitness intensiv und kompetent zu bewegen hat begrenzte Wirkung. Warum? Die meisten Bewegungsabläufe finden nicht beim Sport oder beim Fitnesstraining, sondern im normalen Tagesablauf statt: Bei der Arbeit, im Büro, im Haushalt, in der Schule, im Seniorenheim uvm. - ein Leben lang. Ist ein Mensch in der Lage seine Alltagsbewegungen im Sinne von MH® Kinaesthetics "kompetent" zu gestalten, kann er laufend von den Ressourcen seines Körpers profitieren. Menschen mit körperlichen Einschränkungen können den Alltag unter Anwendung von MH® Kinaesthetics-Wissen länger eigenständig meistern. Dies belegen die Erkenntnisse aus über 30 Jahren Forschungstätigkeit von Dr. Lenny Maietta und Dr. Frank Hatch.

Was sind MH® Kinaesthetics Bildungsprogramme?

MH® Kinaesthetics Bildungsprogramme befähigen Menschen auf systematische Art und Weise, ihre Kompetenz im persönlichen, beruflichen und organisatorischen Bereich zu verbessern, indem sie die Fähigkeit erlernen, auf ihre eigene Bewegung zu achten und diese ihren Alltagsaktivitäten anzupassen. Durch die qualifizierten MH® Kinaesthetics Trainer*innen werden die MH® Lehrplan-Elemente in Kursen oder Seminaren in Echt-Zeit Lernmethoden basierend auf den Grundlagen der Verhaltenskybernetik angeboten. Echt-Zeit Lernmethode bedeutet, dass das erlernte theoretische Wissen in der Gegenwart, im Hier und Jetzt, bewusst eingesetzt wird und Sie befähigt werden, bewusst auf die Situation zu agieren und zu reagieren. Verhaltenskybernetik und Kinaesthetics Verhaltenskybernetik bezeichnet ein Spezialgebiet der experimentellen Psychologie, das zu Beginn der 1960er Jahre an der psychologischen Fakultät der Universität von Madison/Wisconsin erstmals etabliert wurde. Maßgeblicher Initiator, langjähriger Lehrstuhlinhaber und Vorstand des Behavioral Cybernetics Laboratory war Karl Ulrich Smith. Smith war u.a. Gründungsmitglied der International Ergonomic Society. Das Forschungszentrum in Madison war – als eine der ersten nichtmilitärischen Einrichtungen in den USA – mit den modernsten technischen Hilfsmitteln der damaligen Zeit ausgestattet (Großrechner etc.). Fernseh- und Computergestützte Echtzeit-Bewegungsanalyse wurden genutzt um folgende Bereiche zu untersuchen:

  • die operationale Autonomie lebender Systeme
  • die Bedeutung der eigenen Bewegung für Lernprozesse
  • die Auswirkung von Störungen auf Lernprozesse
  • Interaktion lebender Systeme
  • Mensch-Maschine Interaktion
  • Mensch-Computer Interaktion

Erkenntnisse dieser Forschungstätigkeit fanden auch unter dem Begriff Human Factoring Verbreitung. Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit und im rehabilitativen Bereich sind ebenfalls auf die Forschungstätigkeit am Behavioral Cybernetics Laboratory zurückzuführen. Die Grundlagenforschung des Institutes wurde zur maßgeblichen wissenschaftlichen Quelle für die Entwicklung der Kinästhetik.